Am Nordhang der kleine Stadt Tecklenburg liegt, wunderschön in das sanfte Bergland eingebettet, eine Quelle die den Ledder Mühlenbach speist. Eigentlich, denn im Frühjahr 2022 ist die Quelle, aus der nachweißlich seit über 70 Jahren kontinuierlich Wasser floss, versiegt.
Die zwei sehr trockenen Sommer 2018 und 2019 haben bereits kurzeitige Phasen mit geringem Nachfluss verursacht. Seit dem Frühjahr 2022 ist die Quelle wie abgestellt. Lange Regenphasen fehlen seit Monaten, die hätten das Grundwasser und somit die Quelle speisen können. Mit Notpumpen und Belüftung haben wir anfänglich versucht unseren Saiblingbestand zu retten, doch mit jedem Tag des Sommers 2022 stieg die Wassertemperatur. Nur noch die Notschlachtung des Bestandes half, ein elendiges Ersticken der Fische zu verhindern. Leider, denn die Fische waren eigentlich noch viel zu klein und keinesfalls verkaufsfertig.
Unsere kleine extensive und biologische Fischzucht am Fuße des Teutoburger Waldes ist mit dem Sommer 2022 Geschichte. Alle Teiche sind mittlerweile vollständig ausgetrocknet und langanhaltender Regen ist nicht in Sicht, der die Situation ändern könnte. Sechs Monate dauert es, bis der gefallene Regen aus der Quelle wieder sprudelt. So lange braucht der Niederschlag um durch die Erdschichten zu sickern. In den tieferen Bodenschichten ist aber alles trocken, so das ein monatelanger Dauerregen notwendige wäre, um den ursprünglichen Zustand wieder zu erreichen. Das ist derzeit und langfristig gesehen, kaum realistisch. Unter diese Voraussetzungen ist es nicht möglich, unsere kleine Fischzucht zu erhalten.
Wie viele Zeichen benötigt es eigentlich noch, um ein Umdenken in der Wassernutzung zu erreichen? Wir benötigen ein Regenwassermanagement, damit nicht das kostbare Süßwasser über die Oberflächengewässer abgeführt und binnen zwei Tagen im Meer als Salzwasser unbrauchbar wird. Zudem müssen die Drainagen der landwirtschaftlichen Flächen in den Wintermonaten wieder geschlossen werden, damit das Wasser versickern und somit den Grundwasserspiegel wieder auffüllen kann. Gleiches gilt im Umgang mit dem kostbarem Trinkwasser was in Haushalten und Gewerbe immer noch im Überfluss und oft ungenutzt verschwendet wird. Das Wasser gelangt letztlich über Kläranlagen in die abführenden Gewässer und wird damit ebenfalls verbracht und unbrauchbar.
Es gibt viel zu tun, wenn jeder bei sich anfängt, sind die ersten entscheidenden Schritte getan.
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